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Mass Customization statt Billy & Co. – ein Erfolgskonzept erobert unsere Wohnzimmer

Sommer 2016

Interview mit Einrichtungsexpertin Susanne Sternagel

Während der Begriff ‚Mass Customization' vor wenigen Jahren noch zu irritierten Nachfragen geführt hat, ist sie aus einigen Branchen inzwischen kaum noch wegzudenken. Das personalisierte T-Shirt im Netz selbst designen – klar, das kennen wir. Oder das Paradeprojekt für den Frühstückstisch –  das online konfigurierte Müsli. Eheringe, die sonst keiner so hat? Natürlich! Was früher nur dem betuchteren Klientel vorbehalten war, ist heute fast selbstverständlich. Oftmals sind es innovative Start-Ups die mit individualisierbaren aber dennoch bezahlbaren Produkten den Markt disruptionieren wollen.

Das bringt nicht nur ganze Produktionszweige zurück ins eigene Land – in spezialisierte, mittelständische Manufakturen – es fördert auch Nachhaltigkeitskonzepte in ihrer Umsetzbarkeit. Wie die regionale Produktion, on demand. Eine Produktionsweise, die vor einigen Jahren nur für teure Einzelanfertigungen möglich war. Nun profitiert der Hersteller von einer breiten Zielgruppe und der Verbraucher von Produkten, die persönlich sind. Die Digitalisierung macht es möglich.

In der Mass Customization designen wir unsere Produkte nahezu selbst mit Hilfe von einigen Vorlagen und einer Vielfalt von Individualisierungsmöglichkeiten. Das gewinnt vor allem auch in der Einrichtungsplanung an Bedeutung.  Als Erste in Deutschland hat Susanne Sternagel, Gründerin der monofaktur GmbH die Mass Customization in die deutsche Einrichtungsbranche gebrach. Aufgrund der Komplexität bei Einrichtungsfragen nicht ohne eine kompetente telefonische Beratung dahinter zu stellen. Dafür wurde sie in 2012 in die großangelegte Studie ‚The Customization 500: A Global Benchmark Study of Online BtoC Mass Customization' aufgeführt. Eine Erfolgsgeschichte, die auch fast fünf Jahre später noch nicht zu Ende ist.

Sie sind mittlerweile seit 2009 erfolgreich am Markt. Was hat Sie damals zu dem Schritt bewegt, auf Mass Customization im Möbel-Accessoires-Bereich zu setzen? Gab es eine Nische, die Sie besetzt haben? Wie sieht es heute aus?

Als wir anfingen, gab es insgesamt noch wenige Angebote im Bereich Mass Customization und im deutschsprachigem Raum in Bezug auf Design und Interieur gar keine. Wir fanden das Thema spannend und haben nach einer Möglichkeit gesucht, ein solches Angebot über einen Online-Shop und Hersteller aus Deutschland zu schaffen. Wichtig waren hier intelligente Lösungen, um im internationalen Vergleich auch preislich interessant zu bleiben und dennoch Qualität "Made in Germany" zu bieten. Nach wie vor sind wir die Einzigen, die über verschiedenste Produktkategorien und einen Online-Shop Maßanfertigungen in dieser Qualität anbieten.

Wo sind die Herausforderungen, Chancen, Risiken?

Die größte Herausforderung ist es, unsere Produktideen so zu konzipieren, dass sie für den Kunden einfach online zu konfigurieren sind und die Herstellungskette mit allen Eventualitäten, die eine Maßanfertigung on demand mit sich bringt, vorauszudenken. Wir schaffen so gemeinsam mit dem Kunden mit jedem Stück ein echtes, wertiges Unikat, das auch wirklich passt. Egal ob Tapete, Filzvorhang oder Designmöbel. Es gibt immer wieder "Nachahmer", die der Kunde online leider nicht immer auf den ersten Blick von uns unterscheiden kann. Da wird dann aus Versehen schon einmal ein Massenprodukt aus dem Ausland, wie ein Filzteppich aus Nepal, preislich mit unseren Teppichen verglichen. Über die Preispolitik, die hinter diesen importierten Teppichen steckt, muss sich jeder selbst eine Meinung bilden.


    "Mit den Lebensphasen verändert sich auch der Anspruch an die Dinge, mit denen wir uns umgeben."


Ist ein gesellschaftlicher Trend zu beobachten? Ikea war gestern, heute setzt man lieber auf selbst designtes und hochwertiges Mobiliar oder ist das immer noch zielgruppenspezifisch?

Es ist nicht wirklich zu vergleichen. Ikea steht für einfache, günstige Möbel mit angesagtem Design. Das spricht vor allem eine jüngere Zielgruppe an. Auch ich hatte in meiner Studentenzeit Ikea-Möbel. Mit den Lebensphasen verändert sich auch der Anspruch an die Dinge, mit denen wir uns umgeben. Werte, wie Nachhaltigkeit und Charakterstärke, treten mehr in den Vordergrund. Es geht nicht mehr darum, die Wohnung günstig und einfach zu möblieren, sondern sich selbst zu definieren und das Leben zu führen, das zu einem passt. Da möchte man Räume mit Dingen gestalten, die man wertschätzt.

Wie hat sich der deutsche Markt entwickelt, wie das Unternehmen? Gibt es hier aussagekräftige Zahlen?

Die monofaktur GmbH war vom ersten Tag an ein Erfolgsprojekt. Eigenfinanziert und immer in den schwarzen Zahlen. Uns war es wichtig, bei allem Wandel, den wir durchlaufen sind, gesund zu wachsen und nur das zu tun, was uns ein gutes Gefühl gibt. Damit sind wir immer gut gefahren. Wir schauen nicht so sehr auf den "Markt", sondern hören in unzähligen Gesprächen täglich unseren Kunden zu. Wichtig ist uns, dem Kunden immer nah zu sein und seine Wünsche zu kennen. Wir hinterfragen unsere Produkte ebenso wie die Prozesse und Partner. Das ist unser ganz persönliches Rezept für eine erfolgreiche und befriedigende Arbeit. Der "Markt" ist uns hier einfach zu allgemein und abstrakt.


    "Unsere Kunden sollen nicht zum Produkttester werden."

Wie sehen Ihre Visionen für die Zukunft aus? Gibt es Pläne für eine Expansion?

Ja und Nein, wir sind kürzlich umgezogen. Unser "Zuhause" in Müden an der Aller platzte seit längerem aus allen Nähten, nun haben wir endlich schöne Räumlichkeiten gefunden und konnten dort mit dem Jahreswechsel die Produktion nahtlos wiederaufnehmen. Seit einiger Zeit planen wir unsere neue Möbelserie und werden auch in 2017 wieder neue Produkte vorstellen. Aber alles mit Auge und Verstand. Unsere Kunden sollen nicht zum Produkttester werden. Qualität und Service stehen bei uns ganz oben an, da kann Wachstum nur mit Bedacht erfolgen.